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Warum Barrierefreiheit auch im Web wichtig ist

Wenn du denkst, Barrierefreiheit geht nur Menschen mit Behinderungen etwas an, hast du dich getäuscht. Barrierefreiheit beim Surfen ist für jeden wichtig – auch für dich. Wir zeigen dir, warum.


Eine Website ohne visuelle und akustische Reize wäre ganz schön fade, oder? Schliesslich lebt das Internet von Farben, Designs, Bildern und Animationen. Das stimmt zumindest für Leute ohne eingeschränkte Wahrnehmung. Menschen mit Behinderungen können diese Elemente allerdings zum Verhängnis werden. Umso wichtiger ist es, bei der Erstellung einer Website auf Barrierefreiheit zu achten.

Was ist Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen eine Website oder eine mobile Anwendung nutzen können. Und davon profitieren nicht nur Menschen mit einer Behinderung, sondern jede und jeder. Denn nicht nur werden wir alle älter und büssen mit den Jahren häufig einen Teil unses Seh- und Hörvermögens ein, situative Umstände können uns auch davor schon einschränken. Ein Beispiel:

Stell dir vor, du sitzt auf der Terrasse eines Cafés und die Sonne scheint von hinten in deinen Bildschirm. Du siehst – nicht viel. Also wechselst du nach drinnen. Doch dort geht es laut zu und her; die Kaffeemaschine zischt, Geschirr klimpert, Gäste schwatzen, lachen, johlen, die reinste Kakophonie. Vom Video, das du dir online anschaust, verstehst du trotz Kopfhörer nichts. Natürlich könntest du nun einfach das Café wechseln oder nach Hause gehen, aber die ideale Website funktioniert überall und jederzeit. Auch dann, wenn du motorisch eingeschränkt bist, weil du zum Beispiel dein Kind auf dem Arm trägst.

Du merkst, eine gut strukturierte Seite ist nicht nur für Menschen mit Behinderung angenehmer. Angepasste Kontraste helfen dir, trotz Sonne Inhalte lesen zu können, und dank Untertiteln verstehst du den Gehalt eines Videos, auch wenn der Kellner gerade ein zwölfteiliges Teeservice neben dir fallen lässt. Ausserdem ist barrierefrei gut fürs Business. Akkurate Alt-Texte (alternative Bildunterschriften für Blinde, die von einer speziellen Software erkannt und vorgelesen werden) pushen in der Regel dein Ranking in Suchmaschinen nach oben und als Onlineshop Betreiber willst du vermutlich nur ungerne auf potenzielle Kunden verzichten.


Vlad Magdalin, CEO und Co-Gründer von Webflow, sagt über Barrierefreiheit: «To realize our mission of democratizing access to software creation, we have to make sure that the experiences created with Webflow, and Webflow itself, are accessible for as many people as possible.»

Auf Deutsch: «Um unsere Mission von der Demokratisierung des Zugangs zur Software-Erstellung zu verwirklichen, müssen wir sicherstellen, dass die Erfahrung mit Webflow, sowie Webflow selbst, für so viele Leute wie möglich zugänglich ist.»


Die vier Prinzipien der Barrierefreiheit

Das World Wide Web Consortium (W3C) ist eine Organisation, die Richtlinien erarbeitet, um Techniken im Netz zu standardisieren. Sie hat vier Grundprinzipien zur Barrierefreiheit aufgestellt: Alle Elemente sollten wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust genug für den Einsatz technischer Hilfsmittel sein.


  1. Wahrnehmbar

  2. Bedienbar

  3. Verständlich

  4. Robust


Prinzip 1: Wahrnehmbar

Inhalte sollen so präsentiert werden, dass alle Nutzer sie wahrnehmen können. Weil Blinde oftmals eine Software nutzen, die ihnen Seiteninhalte vorliest, müssen Bilder über einen adäquaten Alternativtext verfügen, Schaltflächen und Listen sinnvoll beschriftet sein. Zusätzlich müssen Inhalte so erstellt werden, dass sie sich von Farbe, Schriftgrösse und Kontrast her deutlich vom Hintergrund unterscheiden.


Prinzip 2: Bedienbar

Es gibt spezielle Tastaturen für Menschen mit Sehbehinderung, die mit einer Schiene ausgestattet sind, auf der Texte in Brailleschrift zum Mitlesen wiedergegeben werden. Mithilfe von Tastenbefehlen navigieren sie durch die Seite. Darum sollte die Benutzeroberfläche mit der Tastatur als primäre Benutzerschnittstelle bedienbar sein. Wichtig ist auch, dass sich Inhalte nicht plötzlich ändern, da Personen mit Einschränkungen meistens mehr Zeit benötigen, um Inhalte und visuelle Reize wahrzunehmen und zu verarbeiten.


Prinzip 3: Verständlich

Inhalte müssen lesbar und verständlich sein. Kognitiv eingeschränkten Personen hilft es, wenn die wichtigsten Inhalte auch in einfacher Sprache aufrufbar sind. Die Richtlinie zur Lesbarkeit beinhaltet Regelungen, die vorgeben, wie sprachliche Elemente ausgezeichnet und mit zusätzlichen Informationen ergänzt werden müssen, um einen optimalen Zugang zu garantieren.

Prinzip 4: Robust

Webinhalte müssen robust genug und so aufbereitet sein, dass sie zuverlässig von der Mehrheit der genutzten Benutzeragenten wie Webbrowser und assistierenden Ausgabegeräten verarbeitet werden können. Die Websitebesucher sollen auch dann noch in der Lage sein, auf den Inhalt zuzugreifen, wenn sich die Technologien weiterentwickelt haben.

Was bedeutet das für dich?

Behalte bei der Erstellung deiner Website die vier Prinzipien der W3C im Hinterkopf, damit jeder zukünftige Benutzer denselben Zugang zu deinen Inhalten hat – vor allem bei der Wahl des Farbkonzepts, der Schriftart und -grösse, bei Textinhalten und Bildern. Wer weiss, vielleicht bist du eines Tages selbst froh darüber.

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